Der Hausärzteverband Berlin und Brandenburg lud am 16. Oktober 2024 zur 4. Praxisbörse in den Lette Verein ein. Abgebende und Niederlassungswillige kamen, um einander kennenzulernen und sich für eine Praxisübergabe auszutauschen. Zu Beginn der Veranstaltung gab es wieder interessante Vorträge, im Anschluss ein Speed-Dating und persönliche Gespräche mit Expert:innen. Der Hausärzteverband Berlin und Brandenburg unterstützt mit seinen zwei Praxisbörsen im Jahr das Vorhaben, Hausarztpraxen an die nächste Generation und damit in „gute Hände“ zu vermitteln. 

Die Teilnehmenden der Praxisbörse wurden durch unsere Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Sandra Blumenthal, herzlich begrüßt. Die Vorstellungrunde wurde durch die Vorstandsmitglieder Anja Thiemann und Kathrin Wildermann moderiert. Dabei stellten die Moderatorinnen die Abgebenden und Niederlassungswilligen jeweils z.B. nach Stadtbezirken und Niederlassungsformen zusammen. So konnten die Teilnehmenden einen ersten Blickkontakt zu passenden Partner:innen aufnehmen.

Im ersten Vortrag „Praxissoftwaresysteme bei Übergabe – alles neu oder lieber Bekanntem vertrauen?“ informierte Dr. med. Sandra Blumenthal über wichtige Entscheidungsgrundsätze bei der Wahl der Praxissoftware. Vorstandsmitglied Anja Thiemann erläuterte in ihrem Vortrag „Gut vorbereitet in die Praxisnachfolge“, was Niederlassungswillige und Abgebende bei Praxisübernahme beachten sollten. Beide Referentinnen sprachen über eigene Erfahrungen aus ihrer Zeit in der neuen Praxis und beantworteten zahlreiche Fragen der Teilnehmenden. 

Beim folgenden „Speed-Dating“ wurden zusätzlich Tische mit Expert:innen besetzt, sodass zwischen den einzelnen Gesprächen der Abgebenden und Niederlassungswilligen „Luft“ war, sich mit Informationen zum Hausärzteverband von Dr. med. Sandra Blumenthal, der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) von Judith Klump, und Erfahrungen von Vorstandsmitglied Ayşe Bettina Linder, einer langjährigen und berufserfahrenen Hausärztin, einzuholen. 

„Laufzettel“ mit Praxisbeschreibungen bzw. Wünschen an die zu übernehmende Praxis unterstützten die Abgebenden und Niederlassungswilligen in den vier Minuten des Speeddatings im Austausch. Es entstand eine angeregte Atmosphäre und jedes Gespräch wurde mit Aufgeschlossenheit und einer guten Portion Neugier auf den jeweils anderen Teilnehmenden geführt. 

Nach dem Speed-Dating wurde das Catering gern angenommen und viele Gespräche weitergeführt. Auch standen die Expertinnen: Dr. med. Sandra Blumenthal, Anja Thiemann, Kathrin Wildermann und Judith Klump für Fragen der Teilnehmenden bereit. 

Alle Teilnehmenden bedankten sich für die gelungene Veranstaltung und gaben ein positives Feedback. 

Wir wünschen allen Abgebenden und Niederlassungswillige, dass die Praxisbörse die erfolgreiche Praxisabgabe in „gute Hände“ und den Niederlassungswilligen einen guten Start in die Freiberuflichkeit ein Stück nähergebracht hat. 

Kathrin Sucker, Geschäftsstelle des BDA

Freuen Sie sich mit uns auf die nächste Praxisbörse im Frühjahr 2025. Wir werden rechtzeitig einladen.

Auf unserem Sommerfest am 12.6.2024 begrüßten die Vorstandsvorsitzenden Doris Höpner und Dr. med. Sandra Blumenthal über 70 Gäste. Darunter waren viele Mitglieder, die sich zum kollegialen Austausch und gemütlichen Beisammensein trafen, ebenso Vertreterinnen und Vertreter der KV, der HÄVG und der ÄK Berlin, des Kompetenzzentrums Weiterbildung Berlin an der Charité sowie des dortigen Instituts, unser „Schwesterverband“ aus Brandenburg, sowie der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) Landesverband Mitte-Ost, Repräsentanten der FDP, der Presse, Vertreterinnen der Türkischen Gemeinde Deutschlands und vielen anderen Menschen, die unseren Verband über das Jahr begleitet und unterstützt haben.

Der Vorstand verabschiedete Dr. med. Wolfgang Kreischer ehrenvoll als langjährigen Vorstandsvorsitzenden des Hausärzteverband Berlin und Brandenburg e. V. (BDA). Er wird als Ehrenvorsitzender dem Verband mit seinen berufspolitischen Erfahrungen weiterhin zur Seite stehen. Über ein virtuelles Abstimmungsbarometer konnten die Gäste ihre Meinung zur Entbudgetierung für hausärztliche Praxen und zur Notwendigkeit eines Primärarztsystem in Deutschland ausdrücken.

Neben der Musik und gutem Essen freuten wir uns über die vielen Gesprächen, die bei unserem Fest zustande kamen.

Freuen Sie sich mit uns auf das Sommerfest 2025. Wir möchten Sie dazu herzlich einladen.

Am 8. Mai 2024 beteiligten wir uns als Verband am bundesweiten Tag der Hausarztmedizin. Prof. Dr. Wolfgang von Meißner vermittelte engagiert und mitreißend einen Einblick in die Möglichkeiten der Delegation von hausärztlichen Tätigkeiten an Physician Assistants (PA) und Primary Care Managerin (PCM). Näheres zu diesen innovativen Versorgungskonzepten „Hausärztliches Primärversorgungszentrum – Patientenversorgung Interprofessionell“ (kurz: HÄPPI) können Sie hier nachlesen.

Aufgrund des Feiertages in Berlin fanden die Besuche von Dr. Ina Czyborra und Dr. Gesine Lötzsch zu einem anderen Zeitpunkt statt. Unsere Einladungen an die Parteien CDU, FDP und Grüne werden wir im nächsten Jahr „intensivieren“. Leider kamen in diesem Jahr keine Treffen zustande.

Umso mehr freuten wir uns, dass Dr. Gesine Lötzsch (Die Linke) die Hausarztpraxis Lichtenberg in der Möllendorffstraße besuchte. Sie lässt ihren Besuch enden mit: „Am Ende des Gesprächs waren wir uns einig, dass eine gute Hausarztmedizin der Grundstein für eine gute medizinische Versorgung darstellt und dass es demnach einer ausreichenden Finanzierung und Förderung für eine sinnvolle Hausarztmedizin bedarf.“ Näheres können Sie auf ihrer Homepage (Eintrag 21.5.2024) nachlesen.

In der Praxis Blumenthal in Wilmersdorf trafen sich die beiden Vorsitzenden Doris Höpner und Sandra Blumenthal am 21.06.2024 mit der Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Dr. Ina Czyborra (SPD), zwei Mitarbeitenden aus dem Senat und den beiden Niedergelassenen Dr. Nike Blankenstein (Lankwitz) und Dr. Galina Münzer (Hellersdorf) zum Austausch zu Themen der hausärztlichen Praxis. Neben drängenden Themen zur Vergütung – bspw. um Personal in den Praxen zu halten, den Herausforderungen der Digitalisierung, der Notwendigkeit bezahlbarer Praxisräume und den Prinzipien der hausärztlichen Versorgung, ergab sich auch ein lebhafter und sehr wertschätzender Austausch dazu, wie Hausärztinnen und Hausärzte heute versorgen und zukünftig versorgen möchten. Als Hausärztinnen konnten wir die Herausforderungen in der Niederlassung an konkreten Beispielen schildern – gemeinsam wurde diskutiert an welchen Stellen auf landespolitischer Ebene Hilfestellungen möglich wären. Wir fühlten uns gehört – und nahmen ein starkes Interesse aus dem Senat an unserer Arbeit wahr! Wir freuen uns sehr auf den weiteren Austausch.

Bild: Doris Höpner, Dr. med. Sandra Blumenthal, Dr. Ina Czyborra, Dr. med. Nike Blankenstein, Dr. med. Galina Münzer, v.l.n.r, Foto Praxis Blumenthal

In Deutschland besitzen ca. 75% der über 65-Jährigen keine Vorsorgedokumente. Im Notfall mit akuten gesundheitlichen Problemen ist deshalb der Wille dieser Patienten zu ihren Therapieoptionen nicht bekannt.

Die 2018 in einer Expertenrunde der AG Hospiz- und Palliativkultur in Pflegeheimen Berlin in Zusammenarbeit u.a. mit Hausärztinnen und Hausärzten des BDA erarbeitete Notfallverfügung kann hier Abhilfe schaffen. Sie zeigt nicht nur auf einen Blick die sinnvollen Behandlungsstrategien und ist damit eine ideale Ergänzung zur Patientenerfügung. Sie kann auch bei nicht mehr einwilligungsfähigen Patienten, z.B. im Rahmen einer fortgeschrittenen Demenz, als Ersatz zur Patientenverfügung verfasst werden, wenn ein intensives Beratungsangebot wahrgenommen wurde und die zuständige Hausärztin bzw. der Hausarzt die morbiditätsabhängige Therapieentscheidung bestätigt.

Am Abend des 17. April 2024 veranstaltete der Hausärzteverband Berlin und Brandenburg die dritte Praxisbörse. 15 Abgebende und 14 Niederlassungswillige trafen sich ab 17 Uhr in der Mensa des Lette Vereins Berlin, um einander kennenzulernen und sich für eine Praxisübergabe auszutauschen. Wir haben ein paar Impressionen zusammengestellt.

Unsere Aktionen sind: Politiker:innen werden in verschiedenen Hausarztpraxen eingeladen | Prof. Dr. C. G. Wolfgang von Meißner wird diesem Thema online referieren: Sind Physician Assistents in den Praxen eine Option dem drohenden Mangel an Hausärzt:innen